Nähmaschinen-Tuning, baugleich zur Sailrite

 

Es hat etwas gedauert, zu kapieren, dass eine kräftige Nähmaschine an Bord zu haben, sehr hilfreich wäre.

 

Denn laufend fallen Nähreparaturen an, kleinere Erweiterungen, Schutzhüllen für diverse Ausrüstungsgegenstände aus Persenning-Stoff, Reißverschlüsse ersetzen, Nachnähen maroder Nähte an Persenning, etc.

 

Im Revier der griechischen Inselwelt sind Nähreparatur-Möglichkeiten bescheiden.

 

Deshalb die Beschaffung einer Bordnähmaschine.

Eine gründliche Recherche ergab:

Haushaltsnähmaschinen, auch ältere Bauarten sind nicht wirklich geeignet, weil nicht kräftig genug für mehrere Lagen Persenningstoff bzw. Gurtbänder, weil keine starken Nadeln verwendet werden können und in kleinen Nadeln kein starker Faden genäht werden kann und weil sie keinen stabilen Obertransport (walking foot) haben.

 

Unser Segelmacher hat uns deshalb die Sailrite-Maschine wärmstens empfohlen, z.B. hier: https://www.naehwelt.de/naehwelt/handwerker-und-gewerbemaschinen/sailrite/1515/sailrite-lsz1-v3-plus-mit-stahlhandrad-stabil-naehmaschine

Das ist in der Tat eine gute Bordnähmaschine, aber sündhaft teuer.

 

Eine Markt- und Forenrecherche hat einige Wochen an Zeit beansprucht, aber es hat sich gelohnt: Die Sailrite kommt ursprünglich aus China, wird dann in USA aufgehübscht/erweitert und dann mit gutem Service hochpreisig international angeboten. Es gibt aber bzgl. der Mechanik absolut baugleiche Typen direkt aus China, sogar mit 9“-Armlänge anstelle den 7“ der Sailrite!

Z.B. hier: https://de.aliexpress.com/item/Portable-Walking-Foot-Straight-Stitch-long-arm-sewing-machine-leather/32389290423.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.1nQrXG

 

Die Bestellung/Beschaffung im Link oben war problemlos. Die Maschine kam wohlverpackt, musste aber noch verzollt werden (Importzoll!).

Ihre Funktion ist absolut prima: 8 Lagen neuer Sunbrella-Persenningstoff werden genäht wie Butter, 4 Lagen dicker Jeansstoff kein Problem, Zickzack- und Geradstich vorwärts und rückwärts, keine Kunststoffteile, alle Nähmaschinenteile aus Vollmetall, keine Kunststoffzahnräder.

 

Hier meine Tuning-Arbeiten in Anlehnung an eine Sailrite:

 

Bau eines Sockels in Kirsche, massiv.

Die Maschine kommt unten offen und steht auf 3 Gusseisenfüssen, das ist funktional ok, die Mechanik ist aber unten ungeschützt.

Der Sockel ist nicht fix verbunden mit der Maschine, sie wird lediglich reingestellt.

 

 

 

Reduzierung der Laufgeschwindigkeit durch eine größeres Antriebsrad mit neuem Zahnriemen.

Aus VA-Blechscheiben wird eine um 30% größere Zahnscheibe lasergeschnitten. Sie passen auf das ursprüngliche Ritzel. Das ist eine Alternative zum „Monsterrad“, was für die Sailrite angeboten wird. Die Maschine läuft damit sehr feinfühlig. Man kann jetzt per Fusspedal Stich für Stich kontrolliert nähen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anbau einer LED-Nähmaschinenleuchte. Die Versorgung erfolgt direkt an der Gerätedose der Maschine, also kein extra Kabel!

 

 

 

Beschaffung/Umbau einer passenden Nähmaschinentasche.

Die Tasche bekommt einen stabilen Holzboden, in dem der Sockel der Maschine zentriert eingesetzt wird und die Maschine somit nicht verrutscht. Die Gurtbänder sind umlaufend, somit keine Gefahr des Durchbrechens des Bodens.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anbau eines Tragegriffs an der Maschine. Der VA-Griff ist ein käuflicher Schubladengriff. Jetzt kann die nicht ganz leichte Maschine (ca. 22 kg) gut transportiert und positioniert werden.

 

 

Die Maschine hat intern nur Vollmetalteile, kein Kunststoff!

 

Die Maschine passt auf der Jalin direkt am Salontisch stirnseitig zwischen Tisch und Stauplatzecke.

 

Lazaybag-Anpassung an ein neues Großsegel

 

Persenningreparatur

Weitere Kleinigkeiten ohne Fotos:
Ein Magnetlineal (Selbstbau), Spulen für den Unterfaden, je 2500 m Persenningstoff- und Segelgarn, starke Nähmaschinennadeln unterschiedlicher Größe

 

home: www.sailnsea.com